Das so genannte «Basismonitoring Ökologie Alpenrhein» untersucht alle sechs Jahre Organismen und Tiere im gesamten Alpenrhein, um „den Alpenrhein als natürlichen Lebensraum zu beurteilen und damit die Basis für Verbesserungen zu schaffen“. Roland Jehle vom Liechtensteinischen Amt für Umwelt fasst die Resultate des Basismonitorings 2015 in einem Artikel in der Zeitschrift „Zukunft Alpenrhein“ Nr. 31 / Juni 2017 zusammen. Die Zwischentitel unter der der Überschrift „Der Alpenrhein braucht mehr Natur“ sagen alles: „Hohe Wasserqualität, aber wenig Leben“, „Kaum Fischbestände“, „Bestehende Lebensräume reichen nicht aus“. Als Gründe für diesen desolaten Zustand des Rheins werden unter anderem folgende Stressfaktoren genannt: Defizite, die rheinabwärts noch
zunehmen: Monotonie, fehlende Flussbreite, fehlende «Verzahnung» zwischen Fluss und Ufer sowie das Fehlen ursprünglich vorhandener, mit dem Rhein vernetzter Begleitgewässer und Auen.
Rheinaufweitungen als Lösung
Es braucht nicht besonders betont zu werden, dass die geplanten Rheinaufweitungen eine wichtige und richtige Antwort auf diese Defizite darstellen. „Das Ergebnis der Studie ist ein weiterer Hinweis für den dringenden Handlungsbedarf, aber auch auf die Erfolgsaussichten von Renaturierungsmassnahmen am Alpenrhein“, schreibt Roland Jehle.Gleichzeitig müsste die Schwall- und Sunk-Problematik aus dem Betrieb von Wasserkraftwerken gelöst werden, die als dritter Stressfaktor für den Alpenrhein aufgelistet wird.
Ähnliche Resultate wie beim Fischökologischen Monitoring 2013
Roland Jehle hatte bereits in „Zukunft Alpenrhein“ Nr. 26, Dezember 2014 auf die Resultate des Fischökologischen Monitorings Alpenrhein 2013 hingeweisen. „Der Fischbestand im Rhein ist mit 4 bis 10 kg Biomasse/ha in allen Strecken weit unter den Werten vergleichbarer Flüsse. Hinzu kommt, dass ein erheblicher Anteil dieser ohnehin geringen Biomasse durch die nur zur Laichzeit einwandernden Fischarten Seeforelle und Felchen zustande kommt.“ Auch hier zeigt sich, dass Aufweitungen dringend nötig sind. Dazu schreibt Roland Jehle: „Revitalisierungen kombiniert mit Massnahmen zur Reduktion der Auswirkungen des Schwellbetriebes sehr rasch wesentliche ökologische Verbesserungen erreicht werden. Das Beispiel des Liechtensteiner Binnenkanals zeigt zudem die Möglichkeiten von Verbesserungen am Zuflusssystem“.
Downloads
Das „Basismonitoring Ökologie 2015„, das „Fischökologische Monitoring 2013“ und weitere interessante Dokumente können auf der Seite www.fairezukunft.org/downloads heruntergeladen werden.