Die einst frei fliessende Murg in Frauenfeld wurde nach dem verheerenden Hochwasser von 1876 in ein begradigtes Bett gezwängt. Zurück blieb ein rund sieben Fussballfelder grosses Reststück des alten Flusslaufs der Murg, das als militärisches Übungsgelände genutzt wurde. Dieses Reststück alter Flusslandschaft wurde vom Militärgebiet in einen städtischen Freiraum verwandelt, der Mensch und Natur gleichermassen offensteht. So entstand 2015 der Murg-Auen-Park.
Dass dieses Areal zum städtischen Naherholungsgebiet werden konnte, ist nicht selbstverständlich. Es brauchte in den 1990er-Jahren zunächst den Widerstand gegen ein Strassenprojekt und dann während fast zwei Jahrzehnten enorm viel Energie, Hartnäckigkeit und Kreativität. Es brauchte auch viele lokal engagierte Menschen, die Frauenfelder Stimmberechtigten, die dem Kauf des Areals zustimmten, ein Projektteam, das einen klugen Masterplan erarbeitete, und die substanziellen Beiträge von Bund und Kanton.
Die revitalisierte Flusslandschaft ist zum Strand und zum Refugium für Fische geworden, der Altlauf zum natürlichen Spielplatz ohne Spielgeräte und der Wald dank neuen Brücken zum ruhigen Erholungsraum. Der Erfolg der Verwandlung des Militärgeländes in eine hochwertige Natur- und Erlebnis-Landschaft zeigt sich auch in einem regen Zuspruch der Bevölkerung.
Der Schweizer Heimatschutz würdigte das Projekt und das dahinterstehende langjährige Engagement vor Ort mit dem Schulthess Gartenpreis 2017.